In Deutschland sind über 50 Prozent der Erwachsenen übergewichtig, 20 Prozent von ihnen zählen sogar als adipös. Ein gestörter Cholesterinhaushalt gehört häufig zu den Begleiterscheinungen der Fettleibigkeit.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist ein Fettbegleitstoff. Unser Körper stellt diesen selbst her und nimmt es auch über tierische Lebensmittel auf. In Pflanzen kommt Cholesterin nicht vor. Zudem ist es Bestandteil der Zellmembranen und wird zur Bildung von Steroidhormonen (z. B. Östrogen und Testosteron) und Gallensäuren benötigt.

Cholesterin ist generell also nicht schlecht. Im Gegenteil unser Körper benötigt es. Nehmen wir jedoch zu viel auf oder produziert unser Körper zu viel, kann das auftretende Ungleichgewicht Arteriosklerose und somit Herzinfarkte begünstigen. Obergrenzen des Gesamtcholesterins schwanken bei verschiedenen Quellen von 200 bis 240 mg/dl. Der LDL-Wert (Low density Lipoprotein), das sogenannte schlechte Cholesterin, sollte unter 150 mg/dl liegen.

Gutes und schlechtes Cholesterin

Als Fettbegleitstoff wird Cholesterin aus Fetten gebildet. Blut und Lymphe sind wasserlöslich. Fette sind nicht in Wasser löslich. Sie müssen sich deswegen an Proteine und Phospholipide binden, damit unser Organismus sie transportiert. Der Komplex aus den wasserlöslichen und wasserunlöslichen Substanzen ist ein Lipoprotein. Je nach Fett- bzw. Eiweißgehalt entsteht ein Low Densitiy Lipoprotein (LDL, das „schlechte“ Cholesterin) oder ein High Density Protein (HDL, das „gute“ Cholesterin).

Das LDL wird „schlechtes“ Cholesterin genannt, weil es von der Leber zu den Körpergeweben transportiert wird. Es lagert sich in Arterien ab und kann diese verstopfen (Arteriosklerose). Dies kann wiederum zu Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt führen.

Manche Menschen haben einen hohen Gesamtcholesterinspiegel, mit einem sehr hohen HDL-Spiegel und sind deshalb nicht auf Medikamente angewiesen. Das „gute“ Cholesterin befreit die Arterien wieder von den Fetten und transportiert sie zum Abbau zur Leber.

Kann ich meinen Cholesterinspiegel mit einer Ernährungsumstellung regulieren?

Ärzte behandeln einen gestörten Cholesterinhaushalt meistens medikamentös. Trotzdem ist eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten sinnvoll. Dabei kommt es natürlich auf die Art und das Ausmaß der Cholesterinstörung an. Auch das Lebensalter und eventuelle Begleiterkrankungen spielen eine Rolle.

Cholesterin wird in der Leber synthetisiert. Ungefähr Dreiviertel der täglich benötigten Menge stellt der Körper selbst her. Mit der Ernährung können wir den Cholesterinspiegel also zu einem Teil regulieren. Einige Menschen weisen jedoch von Natur aus einen sehr hohen Cholesterinspiegel auf. Sie können diesen nur wenig über die Ernährung beeinflussen.

Hohe Cholesterinspiegel, die in Folge von schlechten Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht entstanden sind, können sich durch eine Ernährungsumstellung verbessern. Bei Übergewicht ist eine weitestgehende Normalisierung des Körpergewichts sinnvoll.

Vor allem sollten Sie auf die Qualität und Menge der Nahrungsfette achten.

Olivenöl und Cholesterin

Olivenöl wird eine cholesterinregulierende Wirkung nachgesagt. Es sollte daher auf Ihrem Speiseplan nicht fehlen.

Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Cholesterinspiegel, weil sie die Cholesterinsynthese anregen. Sie sind zum Beispiel in Butter, Fleisch, Wurst und Käse. Aber auch gehärtete Fette, wie Transfette in der Margarine, wirken erhöhend auf den Cholesterinspiegel. Von diesen Fetten verzehren wir in Deutschland viel mehr als empfohlen.

Einfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Ölsäure im Olivenöl, senken das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut. Sie sollten es daher in die alltägliche Speiseplanung integrieren und anstelle von gesättigten Fettsäuren nutzen. Der senkende Effekt tritt nicht ein, wenn Sie Olivenöl zusätzlich zur Ihrer gewohnten Ernährung zu sich nehmen.

Die mediterrane Ernährung

Eine mediterrane Ernährung konnte bei erhöhtem Blutdruck, hohem Cholesterinspiegel und koronarer Herzkrankheit schon gute Erfolge erzielen. Sie ist in Verbindung mit diesen Erkrankungen deshalb absolut zu empfehlen. Menschen im Mittelmeerraum erkranken viel seltener an solchen Krankheiten. In vielen Studien wurde bisher ihre besondere Ernährung im Zusammenhang mit koronaren Herzkrankheiten erforscht.

Die mediterrane Ernährung zeichnet sich besonders durch den maßvollen Genuss von tierischen Lebensmitteln, viel frischem Gemüse und vor allem der Verwendung von Olivenöl aus. Daran können wir uns doch ein Beispiel nehmen.