Omega-9-Fettsäuren müssen nicht mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden und doch sind sie sehr nützlich für uns.

Was sind Omega-9-Fettsäuren?

Omega-9-Fettsäuren sind, wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Carbonsäuren. Carbonsäuren lassen sich in Alkansäuren, Alkensäuren und Alkinsäuren unterteilen. Dabei sind Alkansäuren die gesättigten Carbonsäuren und die Alkensäuren die ungesättigten Carbonsäuren. Fettsäuren sind Monocarbonsäuren und bestehen aus mindestens vier Kohlenstoffatomen und einer Carboxygruppe. Im Gegensatz zu gesättigten Fettsäuren besitzen die ungesättigten Fettsäuren mindestens eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen der Kette. Demzufolge besitzen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren zwei oder mehrere Doppelbindungen. Entsprechend der Omega-Zählweise wird die Position der Doppelbindung vom Ende der Kohlenstoffkette, also gegenüber der Carboxygruppe, bestimmt. Für die Einteilung der Omega-3-, Omega-6 oder Omega-9-Fettsäuren ist nur die als erstes gezählte Doppelbindung ausschlaggebend.

Einfach ungesättigte Fettsäuren

Fettsäuren mit einer oder mehreren Doppelbindungen werden als ungesättigt bezeichnet, weil sie in der Lage sind Wasserstoffatome aufzunehmen. Aufgrund der einfachen Doppelbindung handelt es sich bei Omega-9-Fettsäuren um einfach ungesättigte Fettsäuren. Durch die Doppelbindung bekommen sie eine räumliche Struktur und sind beweglicher als gesättigte Fettsäuren. Da Öle zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren bestehen, sind sie bei Raumtemperatur flüssig.

Omega-9-Fettsäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden können, sind: Erucasäure, Gondosäure, Ximensäure, Nervonsäure und Ölsäure. Die Ölsäure ist der wichtigste Vertreter dieser Gruppe und kommt vor allem in Olivenöl vor. Bei den Themen Speiseöl und Ernährung werden die Bezeichnungen Omega-9-Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und Ölsäure häufig gleichgesetzt.

Vorkommen von Omega-9-Fettsäuren

Die einfach ungesättigten Fettsäuren sind Bestandteil von tierischen und pflanzlichen Produkten. Sie kommen in Seetieren und Fischöl vor. Auch in Nüssen, Samen, Raps und Oliven sind sie enthalten.

Vor allem die gesunden Oliven– und Rapsöle bestehen zum größten Teil aus Omega-9-Fettsäuren. Rapsöl enthält bis zu 65 Prozent und Olivenöl bis zu 75 Prozent. Dabei spielt fast nur die Ölsäure eine Rolle.

Welche Vorteile haben Omega-9-Fettsäuren?

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind essentiell und dürfen auf dem täglichen Speiseplan nicht fehlen. Omega-9-Fettsäuren sind nicht essentiell. Sie müssen dem menschlichen Körper also nicht jeden Tag zugeführt werden. Da sie auch aus gesättigten Fettsäuren hergestellt werden können.

Die essentiellen Fettsäuren sind sehr instabile Verbindungen. Sie oxidieren sehr schnell und können deshalb schon nach kurzer Zeit ranzig werden. Im Verkauf finden Sie diese deshalb in kleinen, verdunkelten Flaschen, die Sie im Kühlschrank aufbewahren sollten. Omega-9-Fettsäuren sind durch ihre Struktur, ihre einfache Doppelbindung, viel stabiler. Aus diesem Grund sind sie auch viel hitzestabiler. Sie haben höhere Rauchpunkte als mehrfach ungesättigte Fettsäuren und können deshalb höher erhitzt werden, ohne sich zu zersetzen.

Gleichzeitig haben die Omega-9-Fettsäuren nicht so ungünstige Eigenschaften wie gesättigte Fettsäuren, welche sich negativ auf die Herzgesundheit auswirken. Sie beschleunigen die Fettverbrennung sogar.

Die Funktion von Omega-9-Fettsäuren im Körper

Viele Jahre priesen Experten Omega-3- und Omega-6- Fettsäuren aufgrund ihres positiven Einflusses auf die Gesundheit an. Die Funktion der einfach ungesättigten Fettsäuren bzw. Omega-9-Fettsäuren haben sie hingegen als nicht beachtlich angesehen. Jedoch ist seit einigen Jahren bekannt, dass Ölsäure einen positiven Einfluss auf die Cholesterinkonzentration im Blut hat.

Ölsäure und ihre positive Wirkung auf unseren Cholesterinhaushalt

Zu den Blutfetten gehören LDLHDL und Triglyceride. LDL und Triglyceride lagern Fette in den Blutgefäßen ab. HDL baut die Fette ab. Wenn die Konzentrationen im Anteil an der Gesamtcholesterin-Konzentration stimmen, bleiben die Blutgefäße frei. Bei einer erhöhten Konzentration an Triglyceriden und LDL-Cholesterin kann es zu Verkalkung und Verstopfung der Gefäße und somit zu arteriosklerotischen Erkrankungen kommen.

Ölsäure hat einen positiven Einfluss auf das Verhältnis zwischen HDL und Gesamtcholesterin, auf das HDL selbst und auf die Triglyceride. Die Fettsäure ist als das „gute Cholesterin“ bekannt. Weiterhin sind Omega-9-Fettsäuren für die Nervenleitfähigkeit, für die Bildung von Hormonen und die Bildung von Zellmembranen verantwortlich.

Omega-9-Fettsäuren Empfehlungen zur täglichen Zufuhr

Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland hat erhöhte Blutfettwerte. Ein erhöhter Cholesterinspiegel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die meisten dieser Veränderungen sind ernährungsbedingt.

In Deutschland werden allgemein zu viel Fett und zu viele einfache Kohlenhydrate aufgenommen. Um den Cholesterinspiegel zu senken und einer Erhöhung vorzubeugen ist deshalb die Auswahl des richtigen Fettes sinnvoll. Ziehen Sie bei der Auswahl Qualität der Quantität vor. Aber auch gute Fette sollten Sie nur in bestimmten Mengen pro Tag verzehren.

Qualität statt Quantität bei ungesättigten Fettsäuren

Anteil der Fettsäuren z. B. Omega-9-Fettsäuren

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Zufuhr von ca. 30 Prozent Fett anteilig an der gesamten Nährstoffzufuhr am Tag. Das sind rund 68 Gramm.

Der Anteil der gesättigten Fettsäuren sollte dabei maximal 22 Gramm betragen. Rund 36 Gramm der gesamten Fettzufuhr sollte über einfach ungesättigte Fettsäuren, wie der Omega-9-Fettsäure, erfolgen.