Es gibt in den Supermärkten Olivenöl aus Spanien, Italien und Griechenland. Doch gibt es Unterschiede in Geschmack und Qualität, wenn die Oliven Herkunft unterschiedlich ist?

Oliven Herkunft: Spanien, Italien und Griechenland sind Weltmarktführer

Olivenöl wird hauptsächlich im Mittelmeerraum hergestellt. Der Grund dafür ist das warme, milde Klima. Dieses lässt die Olivenbäume wachsen und die Oliven reifen. Die Menge des Olivenöls, welches in den verschieden Ländern produziert wird, variiert jährlich. Im letzten Erntejahr (2017/2018) kamen 37,8 Prozent des Olivenöls aus Spanien, 13 Prozent aus Italien und 10,4 Prozent aus Griechenland.

Aber auch andere Länder wie Portugal, Frankreich, Kroatien, Syrien und Tunesien besitzen Olivenhaine und stellen das flüssige Gold her.

Olivenöl ist auf der ganzen Welt beliebt

Für die Olivenöl-Anbaugebiete hat die Produktion des Öls zwei verschiedene Aspekte. Für die Einwohner hat das Olivenöl einen emotionalen Wert. Sie lieben ihr Öl bzw. flüssiges Gold und verwenden es jeden Tag. Ob es zum Kochen, Braten, Backen oder Einlegen – Das Öl gehört einfach zu ihnen und ihrer Kultur.

Zudem hat die Olivenöl-Produktion einen wirtschaftlichen Aspekt. Andere Länder, die aufgrund ihres Klimas keine Olivenbäume anbauen können, lieben das Olivenöl genauso. Der Export in andere Länder spielt deshalb eine große Rolle.
Weiterhin hat die Olivenöl-Produktion auch einen ökologischen Aspekt. Wussten Sie, dass die Fläche von Olivenhainen in Spanien die größte Grünfläche bzw. Waldfläche in Europa ist? Sie wird auch die grüne Lunge Europas genannt. Seit 2019 richtet sich auch BERTOLLI mit seinem Nachhaltigkeitskonzept 2.0 langfristig an den Prinzipien der Qualität und Nachhaltigkeit aus.

Olivenöl Herkunft: Spanien

In Spanien gibt es rund 2,2 Millionen Hektar an Olivenhainen. 80 Prozent der Olivenhaine sind in Andalusien, einer autonomen Region Spaniens. Insgesamt gibt es in Spanien ca. 100 verschiedene Olivensorten, wovon ca. 24 für Olivenöl genutzt werden. Aktuell werden hauptsächlich ca. 4-5 Sorten genutzt (Picual, Hojiblanca, Arbequina, Cornicabra und je nach Ernte und Zone eine weitere Sorte). Die Hälfte des Öls wird aus der Sorte Picual gewonnen. Dabei handelt es sich um eine robuste Sorte, die je nach Anbaugebiet bitter bis mild schmeckt.

Sowohl spanische als auch italienische Olivenöle weisen ein sehr großes Geschmacksspektrum auf. Die bekanntesten Olivensorten sind Coratina, Taggiasca und Ogliarola. In Italien sind ca. 1,2 Millionen Hektar der Landesfläche mit Olivenbäumen bebaut. Das entspricht ganzen zwölf Prozent der Landesfläche.

In Griechenland sind ungefähr 830.000 Hektar der Landesfläche mit Olivenbäumen bebaut. Die größten Anbaugebiete befinden sich in Peloponnes, Lesbos und auf Kreta. Sehr bekannt und beliebt ist die Koroneiki Olive, die einen frischen und zitronigen Geschmack aufweist.

Der Geschmack des Olivenöls richtet sich nach Sorte, Anbaugebiet, Klima und Reifegrad

Jede Olivensorte und jedes Herstellungsland hat ein eigenes geschmackliches Flair. Dabei können Sie die Öle der verschiedenen Länder aber nicht unbedingt nach Geschmack unterschieden.

Vielleicht waren Sie schon mal in Spanien und haben sich eine Flasche Olivenöl aus Spanien mitgenommen. Das Öl aus dem Herstellungsland schmeckt einfach ganz besonders. Dabei kommt es aber auch darauf an, welchen Geschmack die Einwohner bevorzugen. In Kroatien bevorzugen die Menschen zum Beispiel ein etwas bitteres Olivenöl. Natürlich wird dieses dann auch Touristen empfohlen. Für den deutschen Geschmack ist das bittere oft nichts. Wir bevorzugen eher ein mildes Olivenöl.

Auch der Reifegrad der Olive macht geschmackliche Unterschiede. Oliven werden mit zunehmender Reifung grün, rötlich, braun und schließlich schwarz. Die Ernte kann bei allen vier Stadien erfolgen und den Geschmack des Öls bestimmen.

Jedes Land baut eine Reihe verschiedener Olivensorten mit großer geschmacklicher Vielfalt an, so dass für jeden Geschmack sicher etwas gefunden wird.

Olivenöl für Feinschmecker

Vielleicht lässt sich Olivenöl gut mit Wein vergleichen. Es gibt nicht den einen besten Wein. Je nach Sorte der Rebe, nach Anbaugebiet und nach Klima verändert sich der Geschmack des Weins. Der eine Wein ist fruchtiger, der andere Wein etwas süßer und mancher hat ein Aroma von Nüssen oder Früchten.

Genauso ist es auch beim Olivenöl. Die Geschmacksrichtungen reichen von mild, über fruchtig, süß, würzig und bitter bis scharf. Einige Öle haben auch Aromen von Nüssen, Obst und Kräutern. Je nach Verwendungszweck und Geschmack ist somit für jeden das passende Olivenöl dabei.