Gutes Öl ist ein hochwertiges Naturprodukt. Entsprechend anspruchsvoll ist es, was die richtige Lagerung angeht. Erfahren Sie wie Sie Öl lagern und welche Faktoren die Qualität des Öls mindern.
Ob Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenkernöl – sie alle haben eines gemeinsam: Die in ihnen enthaltenen Fette sind empfindlich gegenüber bestimmten äußeren Einflüssen. Bei der richtigen Lagerung sollten Sie daher besonders auf drei Faktoren achten: die Temperatur, das Licht und den Einfluss von Sauerstoff. Andernfalls verderben die Öle.
Öl lagern: bei richtiger Temperatur
Um Pflanzenöle lange frisch zu halten sollten Sie es möglichst kühl lagern. Wohl dem, der einen Weinkeller zu seiner Verfügung hat. Hier fühlt sich auch die eine oder andere Flasche Speiseöl so richtig wohl. Optimal sind bei der Lagerung dieser Produkte Temperaturen von maximal 16 Grad Celsius.
Manche Öle wie etwa Rapsöl, Walnussöl oder Kürbiskernöl können Sie gut im Kühlschrank lagern. Hingegen eignet sich für Olivenöl die Lagerung bei etwa 20 Grad. Bei Temperaturen unter 20 Grad kann es trüb werden und unter 10 Grad kann es durch die Fettsäuren anfangen zu verhärten. Besonders bei raffinierten Olivenölen können Wachse zurückbleiben, welche sich danach ggf. nicht mehr komplett auflösen und als Schliere bzw. Trübung zurückbleiben. Diese starken Ausfällungen bzw. „Ausflockung“ oder „Flockung“ hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Qualität des Olivenöls. Sie können es weiterhin ohne Bedenken verzehren. Auch Sonnenblumenöl eignet sich für die Lagerung außerhalb des Kühlschranks.
Öl dunkel lagern ist Trumpf
Neben der Temperatur ist auch das einwirkende Sonnenlicht auf das Speiseöl für die Haltbarkeit entscheidend. Denn trifft UV-Licht auf das Öl, beschleunigt dies dessen Alterung. Außerdem kann Sonnenlicht sich negativ auf die enthaltenen Inhaltsstoffe wie Vitamine auswirken und diese zerstören.
Es empfiehlt sich also, die Lagerung der Erzeugnisse in einer dunklen Flasche an einem dunklen Ort vorzunehmen. Vor allem Sonnenblumenöl wird oft in durchsichtigen Verpackungen verkauft. Wer sichergehen möchte, dass es lange hält, kann es nach dem Kauf in eine dunkle Flasche umfüllen. Verbrauchen Sie das Öl innerhalb recht kurzer Zeit, ist dies jedoch meistens nicht notwendig.
Sauerstoff fernhalten
Der dritte Feind einer langen Haltbarkeit von Speiseöl ist, neben Licht und hohen Temperaturen, der Sauerstoff. Denn kommt Sauerstoff mit Speiseöl in Berührung, beginnen Oxidationsprozesse, die es zersetzen.
Dabei wandeln sich die Fette im Öl schrittweise in übel riechende Substanzen um. Dies führt dazu, dass es ranzig wird. Das macht es zwar nicht zu einer Gefahr für die Gesundheit, es wird aber geschmacklich ungenießbar.
Es ist also wichtig, Pflanzenöle nicht nur kühl und dunkel zu lagern, sondern nach dem Gebrauch auch immer wieder schnell und gut zu verschließen. So hat der Sauerstoff keine Chance, es anzugreifen und zu zersetzen.
So lange bleibt gut gelagertes Öl frisch
Lagern Sie ihr Speiseöl ideal, so ist es je nach Ölsorte und Vorbehandlung lange haltbar – von mehreren Monaten bis hin zu zwei Jahren. Raffinierte Öle sind in der Regel länger haltbar als kalt gepresste Öle.
Ölsorten mit einer längeren Haltbarkeit sind Olivenöl, Rapsöl und Sesamöl. Sie halten gut gelagert bis zu 24 Monate. Bei Leinöl, Walnussöl und Distelöl liegt die Haltbarkeit bei guter Lagerung zwischen vier und neun Monaten. Schimmel und Bakterien haben durch den hohen Fettgehalt aller Speiseölsorten generell kaum eine Chance sich zu vermehren.
Richtige Lagerung bei selbstgemachten Speiseölen
Letzteres gilt allerdings ausschließlich für reines Speiseöl. Sind beispielsweise bei selbst gemachten Ölen Zutaten wie Kräuter oder Gewürze zugesetzt, können diese zu schimmeln beginnen. Bei solchen verfeinerten Produkten sollten Sie umso genauer auf eine ideale Lagerung und erste Anzeichen des Verderbens achten und sie möglichst rasch verbrauchen.
Übrigens: Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt bei Speiseölen als Orientierung. Das Öl muss also nicht zwangsweise verdorben sein und entsorgt werden, wenn das aufgedruckte Darum erreicht ist. Eine Geruchs- oder eine Geschmacksprobe verraten in solchen Fällen zuverlässig, ob es noch genießbar ist.